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Modellprojekte

 
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3. Modellprojekt (seit 2003)

OBSTSORTEN-ARBORETUM (seit 2003)

Im November 2003 konnte mit dem Modellprojekt "Obstsorten-Arboretum" auf einer Fläche von 1 ha in Oberlauda im Gewann "Vögelein" begonnen werden. Das Projektgelände bestand aus ehemaligen, dann verwilderten Rebflächen und befindet sich unterhalb der "Naturgemäßen Obstwiese", lediglich durch einen Höhenweg getrennt.

Projektziel
Die Heimvolkshochschule verfolgt mit dem Modellprojekt Obstsorten-Arboretum mehrere  Ziele:
- Anbau und Pflege alter robuster Obstsorten
- Anbau von Wildformen der Obstgehölze
- Schaffung einer Anschauungsfläche und eines Lehrgartens für praktische Übungen
- Aufbau einer kleinen Baumschule zur Verbreitung wertvoller alter und neuer Obstsorten
- Pflege der über Jahrhunderte gewachsenen Kulturlandschaft mit Steinriegeln
- Schaffung eines hochwertigen Lebensraums für die heimische Flora und Fauna  

Standort
Die Projektfläche am Südhang von Oberlauda liegt innerhalb eines Landschaftsschutzgebiet und besteht aus 20 benachbarten Grundstücken. Die ehemalig weinbaulich genutzten Parzellen lagen seit Jahrzehnten brach und waren stark verbuscht. Das abwechslungsreiche Landschaftsbild von Oberlauda, ehemalig durch kultivierte Weinberge, Obstwiesen und kleine Äcker  geprägt, verwandelte sich in jüngerer Zeit zunehmend in eine monotone Gebüschvegetation. Dadurch gehen zahlreiche, zum Teil geschützte seltene Tier- und Pflanzenarten zurück. Steinriegel und Trockenmauern wachsen ein und zerfallen.  

Landschaftspflegeverband und Naturschutz
Die oben dargestellten Verhältnisse entsprechen der typischen Entwicklung der Trockenhänge des gesamten Taubertals, von welchen schon mehrere unter Naturschutz gestellt und großflächig entbuscht wurden. Das geplante Obstsorten-Arboretum wurde vom Landschaftspflegeverband befürwortet, weil es sich um eine zeitgemäße Nutzungsform handelt, die im Einklang mit den Zielen des Natur- und Landschaftsschutzes steht. Anfang 2003 wurden über den Kommunalen Landschaftspflegeverband Main-Tauber-Kreis finanzielle Mittel für die Entbuschung (Erstpflegemaßnahme) des Modellprojekts beantragt und genehmigt. Das Vorhaben wurde ebenso der Unteren Naturschutzbehörde in Tauberbischofsheim vorgestellt. Diese hatte keine Einwendungen gegen das Projekt und sieht im Obstsorten-Arboretum eine ökologisch höherwertigere Nutzung der Fläche. Im November 2003 konnte mit den Entbuschungsarbeiten begonnen werden. Da die Heimvolkshochschule das Projekt trägt, entstehen für Land und Kommune keine Kosten für die Nachpflege.

Eigentumsverhältnisse
Zu Projektbeginn befanden sich alle Grundstücke in Privatbesitz. Für das Projekt konnten mit den Grundstückseigentümern langfristige Pachtverträge abgeschlossen werden. Sämtliche Eigentümer verzichteten auf einen Pachtzins, da sie die Nutzung befürworten, zumal sie durch die bereits laufenden Modellprojekte die Arbeit der Heimvolkshochschule bereits kennen. Mittel- bis längerfristig sind die meisten Verpächter daran interessiert ihr Grundstück der Ländlichen Heimvolkshochschule zu verkaufen. Mittlerweile konnten einige Grundstücke durch den Schulverein erworben werden.

Vorbereitung des Projektgeländes (Entbuschung)
Auf dem Projektgelände bildeten Schwarz- und Weißdorn, Hartriegel und Heckenrosen ein zum Teil undurchdringliches 2-4 m hohes Dickicht. Ziel der Entbuschung war es das Gelände so herzurichten, dass es mit einem Frontbalkenmäher gemäht werden kann. Auf dem Gelände vorhandene alte Obstbäume und Waldbaum-Sämlinge blieben zwecks ökologischer Vielfalt erhalten. Zudem sorgen sie für Windschutz. Mit zunehmender Entwicklung der neu angepflanzten Obstgehölze können ein Teil der Wildgehölze noch entfernt werden. Die Entbuschung wurde mit einer Motorsense durchgeführt. Lediglich die Wurzelstöcke großer Büsche und Bäume wurden aus dem Boden entfernt. Das gesamte organische Material verblieb auf der Fläche und wurde entlang von Höhenlinien in Form von zwei Schutzwällen in Abständen von 20 Metern aufgeschichtet. Schließlich wurde das Gelände von losen Steinen und den Überresten der ehemaligen Rebkultur (Drahtungen) gesäubert.  

Herkunft und Pflanzung der Jungbäume
Mit der allmählichen Bepflanzung des Obstsorten-Arboretums konnte im Spätjahr 2004 begonnen werden. Ziel ist es eine möglichst große Vielfalt von robusten und ertragreichen Sorten anzubauen, die für den Standort geeignet sind. Die Jungbäume können aus einer regionalen Baumschule bezogen. Zum Teil werden die Baumsetzlinge auch von Kursteilnehmern gespendet. Wildformen der Obstgehölze sollen am Wegrand angepflanzt werden, damit ihre Entwicklung im Jahreslauf gut beobachtet werden kann.

Schnittpflege der Obstgehölze
Die Heimvolkshochschule führt alljährlich Obstbaum-Schnittkurse durch. Die Jungbäume des Obstsorten-Arboretums können in diesen Kursen in Anleitung des Referenten geschnitten werden. Jedes Jahr werden ca. 10 neue Obstbäume gepflanzt, wodurch immer wieder der Pflanzschnitt demonstriert werden kann. Derzeit werden in den Kursen die bereits bestehende naturnahe Obstwiese und bäuerliche Obstwiesen geschnitten.  

Pflegemaßnahmen im Jahreslauf
Die regelmäßige Pflege des Obstsorten-Arboretums wird durch die Heimvolkshochschule sichergestellt. Hierzu zählen im wesentlichen die Hackpflege, die Bewässerung der Jungbäume in den ersten drei Jahren, die Mäharbeiten und das Bedecken der Baumscheiben mit Heu. Das Obstsorten-Arboretum von derzeit 1 ha stellt ein Kern-Projekt dar. Die örtlichen Gegebenheiten wurden so gewählt, das es im direkten Anschluss erweitert werden kann.

Erträge und Einnahmen
Direkte Einnahmen durch das Modellprojekt sind nur mittel- bis langfristig zu erzielen. Die Früchte sollen zur Saftherstellung dienen und eventuell auch als Dörrobst verkauft werden. Wesentlich und unmittelbar ist der Ertrag des Modellprojekts durch die Kursarbeit. Mit dem Obstsorten-Arboretum gewinnt die Heimvolkshochschule weiterhin an Attraktivität. Das Obstsorten-Arboretum ist eine wesentliche Bereicherung für eine stark ländlich geprägte Region wie das Tauberland, wo noch relativ viele Menschen in der Natur tätig sind und der Streuobstbau insgesamt noch eine Bedeutung hat.


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